Omega-3 Fettsäuren in der Krebsernährung
Neben dem gesundheitsfördernden Charakter von ungesättigten Fettsäuren wurde in den letzten Jahren zunehmend der besondere Stellenwert der Omega-3-Fettsäuren untersucht. In dieser Ausgabe tauchen wir tiefer in die besondere Rolle von EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) ein. Wie können Sie bei einer Krebserkrankungen unterstützen?
1. Lebensqualität verbessern:
In einer Metaanalyse mit 33 randomisierten Studien mit Patienten verschiedenen Krebserkrankungen konnte gezeigt werden, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren die Lebensqualität durch eine Verminderung der Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit und Erbrechen verbessern kann.
Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA, können einen bedeutenden Einfluss auf die Lebensqualität haben. Sie können Stimmungsschwankungen mildern und unterstützen kognitive Funktionen. Eine ausgewogene Zufuhr kann somit nicht nur physische, sondern auch mentale Wohlbefinden fördern.
2. Schutz vor Gewichts- und Muskelmassenverlust:
Omega-3-Fettsäuren sind wahre Nährstoffbomben. Sie sind nicht nur lebensnotwendig für die normale Funktion des Körpers, sondern tragen auch zur optimalen Entwicklung und Funktionsweise von Gehirn, Herz und Augen bei. Omega-3-Fettsäuren können durch ihren hohen Energiegehalt und ihre appetitsteigende Wirkung einen wichtigen Beitrag zur Deckung von Nährstoffbedarf leisten. Dadurch kann einer häufigen Nebenwirkung einer Krebserkrankung, nämlich einer Mangelernährung entgegengewirkt werden.
2. Verträglichkeit der Therapie:
Die Verträglichkeit von Therapien bei einer Krebserkrankung ist von entscheidender Bedeutung. Omega-3-Fettsäuren haben sich als unterstützend erwiesen, indem sie mögliche Nebenwirkungen bestimmter Therapieformen mildern können. Die entzündungshemmenden Eigenschaften können dazu beitragen, unerwünschte Effekte zu reduzieren und die Gesamtverträglichkeit zu verbessern. Einige Studien konnten bisher positive Effekte bei Schleimhautentzündungen und Neuropathien zeigen.
Hochevidente Studien zeigen außerdem, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren während einer Chemotherapie einen positiven Effekt insbesondere auf die Erhaltung der Körperzusammensetzung, hat.
3. Immunsystem stärken:
EPA und DHA spielen eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung des Immunsystems. Durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften können sie dazu beitragen, das Immunsystem zu regulieren und es effizienter gegen äußere Einflüsse zu machen. Eine gestärkte Immunabwehr ist gerade in Zeiten von Therapien von enormer Bedeutung.
4. Zusammenhang mit stillen Entzündungen:
Stille Entzündungen können das Risiko von verschiedenen Krankheiten erhöhen, einschließlich Krebs. Omega-3-Fettsäuren haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, diese stillen Entzündungen zu reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an EPA und DHA ist, könnte somit einen präventiven Einfluss auf die Entstehung von Krankheiten haben.
Quellen:
- Omega-3 supplements for patients in chemotherapy and/or radiotherapy: A systematic review https://doi.org/10.1016/j.clnu.2014.11.005
- Strain-specific probiotic (microbial cell preparation) and omega-3 fatty acidin modulating quality of life and inflammatory markers in colorectal cancepatients: a randomized controlled trial https://doi.org/10.1111/ajco.12758
- Prevention of oxaliplatin-related neurotoxicity by omega-3 PUFAs: A double-blind randomized study ofpatients receiving oxaliplatin combined with capecitabine for colon cancer. https://journals.lww.com/md-journal/fulltext/2020/12110/prevention_of_oxaliplatin_related_neurotoxicity_by.93.aspx
Autorin: Anna Schmitz, Ernährungswissenschaftlerin